gegensätze - dualität
Illustration aus
Ryokan Hakkeitei, Hikone, Japan
Fotos
Lisa Ehrensperger, Roland Frei
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Alles dominierend ist die Einsicht, dass es nicht recht oder falsch, keine zu verteidigenden, zu Dogmatismen neigenden Theorien, sondern ein Wirken in Abhängigkeiten mit entsprechenden Vor- und Nachteilen gibt. Diese gilt es heraus-zufinden und individuell zu werten. Harmonie ist nicht das Ausschalten von Gegen-sätzlichkeit, sondern gerade das Gegenteil, das Akzeptieren und jeweilige Aus-balancieren. Wir versuchen deshalb Gegensätzlichkeiten nicht zu verwischen, auszuklammern, sondern diese als sich gegenseitig bedingende Notwendigkeiten zu verstehen und erlebbar zu machen.
Tod – Leben, Tag – Nacht, innen – aussen, klein – gross, eng – weit, Ordnung – Chaos, hell – dunkel, privat – öffentlich, usw. sind Begriffspaare, die in unseren Gebäuden erlebt werden sollen.
Unsere Architektur versucht zu integrieren, nicht auszuschliessen. Paradoxerweise kann dies nur gelingen, indem man scheinbare Widersprüche nicht nur akzeptiert, sondern baulich klar akzentuiert. Wir können keine Stimmungen bauen, Stimmungen, Atmosphären entstehen nur im Spannungsfeld von Gegensätz-lichkeiten, wie der Strom zwischen zwei entgegengesetzten Polen. Ohne Pole kein Strom, keine Stimmung, keine Atmosphäre.